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Greta Lutterbach vom SoVD NRW erneut bei Stern TV„Arbeit lohnt sich in jedem Fall“

Das RTL-Magazin Stern TV hat sich erneut mit dem Thema Bürgergeld beschäftigt und auch diesmal war Greta Lutterbach eingeladen, die Leiterin unseres Sozialrechtsberatungszentrums in Köln. Sie verwies darauf, dass sich nur eine verschwindend kleine Menge von Bürgergeldbezieherin komplett verweigere, eine Arbeit anzunehmen. Das eigentliche Problem sei, dass die Jobcenter aus einer Vielzahl von Gründen – Personal, Finanzen – nicht so leistungsstark bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt seien wie es eigentlich nötig und absolut sinnvoll wäre. Niedriglöhne, prekäre Beschäftigung und ein zu niedriger Mindestlohn führten außerdem dazu, dass der Eindruck entstehe, Leistung würde sich nicht mehr lohnen. Das Gegenteil sei der Fall: arbeiten gehen lohne sich immer, nicht nur mit Blick auf Lebensqualität, Wertschätzung und gesellschaftliche Teilhabe, sondern auch finanziell. Die Geschichte einer jungen Frau, die jahrelang Bürgergeld bezog und jetzt eine Arbeit in Teilzeit gefunden hat, bestätigte diese Aussage. Seit sie wieder eine Anstellung gefunden habe, so berichtete die alleinerziehende Mutter zweier Kinder als Gast im TV-Studio, könne sie 700 Euro mehr monatlich zurücklegen als vorher. Und irgendwann wolle sie auch wieder Vollzeit arbeiten. „Genau hier liegt aber das Problem: die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wenn Sie Vollzeit arbeiten wollen oder aus finanziellen Gründen eigentlich müssten“, gab Greta Lutterbach zu bedenken. Das funktioniere nur mit einer attraktiven Vollzeitbetreuung für die Kinder und davon könne in Deutschland keine Rede sein angesichts der bekannten Öffnungszeiten und Kosten der ohnehin nicht ausreichend vorhandenen Einrichtungen. Leidtragende dieses Mangels an Infrastruktur seien unter anderem auch die Aufstocker - also jene, die Arbeit haben, davon alleine aber nicht leben können -und dort insbesondere die Alleinerziehenden. Eines machte Lutterbach aber auch ganz deutlich: Niemandem gehe es besser, wenn es anderen noch schlechter geht: „Wir müssen die Einnahmenseite verbessern statt zu überlegen, wem können wir noch mehr wegnehmen.“ Das Bürgergeld sei auch nicht zu hoch. Es müsse möglich sein, etwas zur Seite zu legen, etwa für ein paar neue Schuhe für sich oder die Kinder. So etwas zahle man nicht mal eben aus dem Regelsatz.

Hier geht es zur Sendung: Greta ist ab Minute 50 zu sehen.